Die positive Entwicklung des deutschen Beratungsmarkts hat sich im Jahr 2015 fortgesetzt. Das erwartete Wachstum von etwa 10% wird sich allerdings sehr ungleich verteilen. Die großen Beratungsunternehmen melden Umsatzzuwächse und ambitionierte Recruiting-Ziele für 2016. Daneben profitieren vor allem die selbständigen Berater und Netzwerke. Zum einen sind aktuell meist flexible Einsätze mit kürzeren Laufzeiten und Integration in die Kliententeams gefragt und zum anderen, unterscheiden Kunden sehr bewusst zwischen „high stakes“-Projekten, die man auch heute noch den Branchenführern anvertraut, und solchen für die man genauso gut selbständige Berater einsetzen kann. Knappe Budgets tun ein Übriges, um immer häufiger und gezielt nach „Competence on Demand“ zu fragen, welche die Consulting Society seit zwei Jahren erfolgreich bereitstellt.
Auch in 2016 wird für den Consulting-Markt ein robustes Wachstum von bis zu 10% erwartet. Von den großen Unternehmensberatungen wird heute Innovation und Vordenkertum erwartet; die Kunden legen besonderen Wert auf messbare Erfolge und nachhaltige Veränderungsprozesse (z.B. digitale Transformation, agile Organisation, Kundenfokus, Innovation und Wachstum). Mittelgroße Beratungen ohne klare Differenzierung haben es immer schwerer sich am Markt zu behaupten. Hingegen können kleinere Beratungsunternehmen mit konsequenter Fokussierung (Branchen, funktionale Expertise, Projekttypen) auch bei Großunternehmen attraktive Mandate gewinnen. Generell gilt, dass nur eine klare Differenzierung es ermöglicht, ein Preis-Premium in einem Markt mit tendenziell sinkenden Durchschnittstagessätzen zu erzielen.
Managementberatung ist heute ein reifer Markt und nach Michael Porter gibt es nur zwei nachhaltig erfolgreiche Strategieoptionen: Kostenführerschaft oder Differenzierung. Unter den großen Anbietern setzen vor allem die Beratungsdivisionen der sogen. „Big Four“ Wirtschaftprüfungsgesellschaften auf die Kostenführerschaft, aber auch McKinsey und BCG profitieren von den Skalenvorteilen ihrer weltweiten Netzwerke. Auch für Differenzierungsstrategienf gibt es viele Beispiele bei mittelgroßen und kleineren Beratungsunternehmen. Dennoch dürfte mehr als drei Viertel des Marktes als Commodity-Geschäft bezeichnet werden. Hier tummeln sich neben den „Big Four“ und vielen etablierten Playern eben auch die selbständigen Unternehmensberater. Ihre Vorteile sind nachgewiesene Erfahrung, zufriedene (Stamm-) Kunden und ein vergleichsweise günstiger Tagessatz. Ihre Nachteile sind meist der begrenzte Marktzugang, fehlende Akquisitionsmöglichkeiten während laufender Projekte und die Festlegung auf bestimmte Aufgaben und Projekte bei den Stammkunden. Hier schafft die Consulting Society Abhilfe durch Projektanfragen für andere Branchen bzw. Kunden, einen regelmäßigen Lead Stream und gezielte Trainings- und Entwicklungsangebote, um auch neue Beratungsthemen bei den Kunden glaubwürdig präsentieren und bearbeiten zu können.
Ein umfangreicher Artikel von Consulting Market aus dem Sommer 2015 bietet Interessierten eine vertiefte Analyse zu Trends im deutschen Beratungsmarkt:
http://www.consultingmarket.de/der-deutsche-beratermarkt-waechst-sechs-trends-im-consulting-2015/